Blumenzwiebeln | Pflanzung & Pflege
Wie Sie Blumenzwiebeln richtig pflanzen und pflegen
Lassen Sie Ihren Garten im kommenden Frühling besonders schön erblühen, und erfreuen Sie damit nicht nur Ihr Herz und das ihrer Familie, sondern auch die vielen kleinen Insekten, wie Hummeln, Bienen und andere nach Nektar suchenden Insekten.
Wen erfreut nicht ein Meer von kleinen Krokus Blüten, Beete voller Narzissen und Tulpen, oder voll von Schneeglöckchen direkt nach dem schmelzen des letzten Schnees.
Sie tun sich selber, Ihrer Familie und der Insektenwelt - und damit der Natur - einen großen Dienst, indem sie viele verschiedene Blumenzwiebelarten in Ihrem Garten pflanzen die zu unterschiedlichsten Zeiten im Frühling erblühen. Da sich viele Zwiebelpflanzen und Frühlingsblüher selber vermehren und so auswildern, erweitert sich die Blütenpracht und damit auch das Nahrungsangebot für Hummeln oder Bienen ganz von selbst.
Alles beginnt mit dem Kauf
Achten Sie beim Kauf nicht nur auf Ihre Lieblingssorten, sondern vor allem auch auf die Qualität. Denn nur eine gute Qualität der Blumenzwiebeln garantiert gesunde und üppig blühende Pflanzen. Besonders fett oder geil gezogene Blumenzwiebeln sollten Sie genauso vernachlässigen, wie zu kleines Pflanzgut. Zudem sollten die Zwiebeln fest sein, mit einer gesunden Schale. Sie sollen keine Druckstellenverletzungen, Schimmel oder ähnliche Makel aufweisen.
Kaufen Sie Ihre Blumenzwiebeln auch lieber im Fachhandel, beim Gärtner oder im Spezialversand. Die Ware aus Supermärkten oder Baumärkten hat nicht immer die gewünschte Qualität, da die plastikverpackte Ware mitunter schon überaltert sein kann. Das muss nicht sein, aber sein Sie lieber vorsichtig.
Haben Sie sich entschieden und Ihre Blumenzwiebeln gekauft, so sollten diese sobald wie möglich in die Erde.
Der richtige Standort für Blumenzwiebeln
Der überwiegende Teil aller Zwiebelblumen und Frühlingsblüher sind sonnenhungrige Pflanzen. Nur die wenigsten Sorten bevorzugen Schattenlagen. Dennoch stellt es oft überhaupt kein Problem dar, die Frühlingsblüher unter Sträucher und Beeten zusammen mit größeren Bäumen oder Sträuchern zu pflanzen, denn zu dem Zeitpunkt wo diese blühen, sind die Bäume und Sträucher noch kahl. Auf diese Weise erhalten Sie genügend Licht. Dennoch sollte es im weiteren Verlauf des Frühlings an dem gewählten Standort nicht gar zu dunkel werden. Soll aber gerade an derart schattigen Plätzen auch etwas blühen, zum Beispiel hinter einer Hauswand, eignet sich für Schattenlagen z.B. und u.a. das Hasenglöckchen (Hyacintoides non scripta). Auch das Maiglöckchen (Convallaria majalis) mag halbschattige Lagen und verträgt auch Schattenlagen.
Der Boden für Blumenzwiebeln
Wählen Sie keine zu feuchten oder gar nasse Standorte, da die Zwiebeln der meisten Frühlingsblüher an zu nassen Standorten kümmern oder faulen. Besonders Tulpen tun sich auf zu feuchter oder zu schwerer Erde schwer. Eine Ausnahme bildet hier die heimische Schachbrettblume (Fritillaria meleagris). Sie ist ein besonders schöner und sehr gesunder Frühlingsblüher, der auch nasse Böden liebt und sogar feuchte und sumpfige Standorte verträgt. Für die meisten anderen gilt ein humorloser Boden bzw. eine durchlässige, gut durchlüftete Erde. Ideal sind sandig bis sandig lehmige Böden.
Lockern Sie insbesondere für Tulpen den Boden tief auf bevor sie pflanzen. Ist der Boden zu lehmig und zu schwer, so empfiehlt es sich Steinmehl oder Sand mit beizumischen oder die Blumenzwiebeln damit zum umgeben. Dies sorgt für eine gute Dränage und schützt vor Fäulnis.
Die meisten Blumenzwiebelarten erwachen im September aus ihrem Sommerschlaf und bilden neue Wurzeln. Sie wachsen also noch vor dem Winter an, und benötigen für einen guten Start im nächsten Frühjahr entsprechende Kraft, und Nährstoffe. Diese werden in den Zwiebeln für das kommende Jahr gespeichert. Daher bietet es sich an, ihnen eine Starthilfe mit auf den Weg zu geben. Wie fast immer ist hier auch Kompost eine gute Wahl. Diesen können Sie beim pflanzen mit unter die ausgehobene Erde mischen. Ebenfalls sehr gut ist eine Brennnesseljauche, noch besser eine Beinwell-Jauche, da diese mehr Kaliumgehalt hat. Kalium hilft den Pflanzen besonders, sich auf die bevorstehende Winterpause vorzubereiten und einen kalten Winter gut zu überstehen.
Eine Ausnahme bei der Starthilfe bilden die Schneeglöckchen. Bei zu viel Kompost neigen sie dazu weniger Blüten und dafür mehr Blätter zu treiben.
Das Pflanzbild
Machen Sie sich vor dem Pflanzen einen genauen Plan, welche Sorten Sie in welcher Größenordnung wohin pflanzen, damit das Bild nachher auch aussieht. Einige Arten, wie zum Beispiel Krokusse wirken großflächig besonders gut. Dabei kann man sie großflächig einfarbig als auch großflächig in verschiedenen Farben gemischt auspflanzen. Das hängt ganz von Ihrem persönlichen Geschmack ab. Solche großen Flächen können dann wieder durch kleine Inseln unterbrochen werden in die Narzissen oder Tulpen gepflanzt werden. Beachten Sie auch welche Kontraste Sie bei den Farben setzen wollen. Zu viele Sorten und zu viele Farben durcheinander wirken schnell unruhig, können in einer weitläufigen Obstbaumwiese aber dennoch sehr ursprünglich und lieblich wirken, wie es z.B. in Teilen des Britzer Garten in Berlin gemacht wird.
Während Lila und rosa romantische Gartenecken unterstreichen, stehen blau und gelb als klassische Frühlingsfarben eher für Ostern. Ein Osterbeet mit Osterfiguren, blauen Hyazinthen und gelben Narzissen wirkt immer macht das Ostereiersuchen um ein vielfaches vergnüglicher. In dunkle Gartenecken können Sie helle kleine Lichter pflanzen. Vor allem weiße Frühlingsblüher, wie die Arten der Schneeglöckchen (Galanthus), hellen diese Stellen schön auf. Einzeln sollten Sie jedenfalls so gut wie keine Frühlingsblüher setzen. Wählen Sie immer kleinere oder größere Gruppen, das wirkt besser. Pflanzen Sie, sofern Platz vorhanden, lieber ganze Blütenteppiche mit/oder einzelne Inseln in einzelnen Beeten.
Wenn Sie sehr viele Blumenzwiebeln gekauft haben, stellt sich die Frage, wie sie diese nun alle am einfachsten unter die Erde bekommen. Schließlich wollen Sie nicht Hunderte kleine Blumenzwiebeln einzeln in Reih und Glied auslegen und pflanzen, es sei denn, Sie wollen eine große Schauanlage pflanzen. Um ein schönes lockeres Pflanzbild zu bekommen, bietet es sich an, die Zwiebeln einfach locker mit der Hand auszustreuen. Sie fallen dann ganz von alleine in ein lockeres Pflanzbild, das nachher sehr natürlich wirkt. Jedenfalls sehr viel natürlicher, als wenn Sie von Hand eine neben die andere setzen. Machen Sie sich zuvor Gedanken darüber, welche Sorte oder Art einer Blumenzwiebel Sie in welchem dafür vorgesehenen Areal pflanzen bzw. ob und wie Sie die Zwiebelnsorten ggf. mischen wollen.
Die Pflanztiefe für Blumenzwiebeln
Zu beachten bei der Pflanzung ist vor allem auch die Pflanztiefe. Setzen Sie die Zwiebeln immer etwa doppelt so tief in die Erde ein, wie sie selber dick sind. Achten Sie natürlich auch immer darauf, dass das untere, das i.d.R. dickere Ende, mit den Wurzeln unten sitzt, und die Spitze nach oben zeigt. So haben es die einzelnen Frühlingsblüher einfacher aus der Erde herauszuwachsen. Das mag bei kleinen Blumenzwiebeln, wie zum Beispiel Krokussen, nicht immer ganz einfach sein, da diese gerne in ihr Pflanzloch purzeln und dann erst wieder einmal zurechtgerückt werden müssen, bis sie richtig sitzen.
Pflanzungen auf dem Rasen
Blumenzwiebeln, die im Rasen wachsen sollen, sein es nun Tulpen, Narzissen oder Krokusse, setzen Sie am besten in Pflanzlöcher, die Sie etwas tiefer und weiter ausheben.
Bei Pflanzungen kleinerer Gruppen auf dem Rasen empfiehlt es sich auch runde Rasenstücke wie ein Stück Teppich aus dem Rasen herauszustechen und abzuheben. Die darunter liegende Erde können Sie nun bequem auflockern und mit Kompost, Sand, durchwirkten Mist oder Steinmehl durchmengen, und dort hinein die Zwiebeln pflanzen. Anschließend setzen Sie die Grasnarbe wie einen “Deckel“ wieder obendrauf. So hat man nur wenig Schaden am Rasen und kann nachher kaum noch erkennen, wo etwas gepflanzt wurde. Der Rasen sieht nach dem ersten Regen wieder fast genauso aus wie zuvor.
Im Frühjahr durchstoßen die Frühlingszwiebeln dann diese dünne Grasnarbe und blühen, als hätten sie schon immer dort gestanden.
Fraßfeinde der Frühlingsblüher
Abwehr und Schutz von Fressfeinden
In manchen Gärten stellen Sie keine Probleme dar, in anderen richten Sie verheerende Schäden unter den Pflanzen an. Die Rede ist von Wühlmäusen, die sich ausgesprochen gerne an jungen saftigen Blumenzwiebeln vergehen. Sollte das bei Ihnen der Fall sein, müssen Sie zwar nicht auf die Blütenpracht von Frühlingsblüten verzichten, aber die Pflanzung stellt einigen mehr Aufwand dar. So können Sie Ihre Frühlingsblüher mäusesicher pflanzen, indem Sie die einzelnen Zwiebeln mit einem kleinen Drahtgeflecht umgeben, oder sie pflanzen mehrere Blumenzwiebeln zusammen in einem größeren Drahtkörbchen. Sie können natürlich auch größere Pflanzgruben komplett mit einem feinen Drahtgeflecht auslegen und dann pflanzen und mit Erde befüllen. Auf diese Weise hindern sie die Wühlmäuse daran, die Blumenzwiebeln zu fressen.
Die im Handel erhältlichen Kunststoffkörbchen, in die man seine Blumenzwiebeln pflanzen soll, schützen oftmals nur in einem geringen Maß und werden mitunter aufgebissen.
Eine grüne Alternative
Keinen Schutz vor will Mäusen benötigen Narzissen, Kaiserkronen, Traubenhyazinthen oder Zierlauch. Die Zwiebeln dieser Pflanzen schmecken oder riechen sehr streng und werden von den Mäusen in Ruhe gelassen. Besonders Kaiserkronen werden oft sogar gepflanzt, um die in ihrer Umgebung befindlichen anderen Pflanzen vor Wühlmäusen zu schützen.
Pflege von Blumenzwiebeln nach der Blüte
Nachdem die ganze Blütenpracht vorüber ist, bleibt vorerst nur noch das grüne Laub stehen. Früh blühende, die im Rasen wachsen, sollten dann vorerst noch nicht über- bzw. abgemäht werden. Warten Sie mit dem Abmähen so lange, bis die Blüten und Halme der Frühlingsblüher gelb zu werden beginnen und Ihnen anzeigen, dass sie nun bereit sind und schon von alleine in die Sommerpause gehen.
Die Pflanzen benötigen nämlich die Nährstoffe noch, die sie vor der Sommerpause aus den Blättern herausziehen und in der Wurzel bzw. der Zwiebel speichern. Mähen Sie also zu früh, schaden Sie ihren Blumenzwiebeln.
Nach dem blühen sollten Sie auch die Fruchtstände bzw. alten Blütenknospen herausbrechen. Auf diese Weise ersparen Sie den Pflanzen viel Kraft und Energie in ungewollte Fruchtstände zu investieren, die sie gar nicht benötigen. Etwas anderes ist es natürlich, wenn Sie möchten, dass die Pflanzen Samen ausbilden und sich über Samen weiter vermehren.
Düngung nach der Blüte
Geben Sie Ihren Frühlingsblühern, insbesondere den Tulpen, nach dem Blühen eine leichte Düngergabe. Das hilft Ihnen weitere Kräfte zu sammeln, große Zwiebeln für eine größere Blütenhülle für das Frühjahr anzulegen, und im nächsten Jahr mit entsprechender neuer Kraft und vielen weiteren neuen Blüten auszutreiben.
Aussamen und verwildern
Besonders Schneeglöckchen, Traubenhyazinthen, Schneestolz, Winterlinge, Blausternchen und Hasenglöckchen, aber auch Krokusse und Narzissen verbreiten sich über die Zeit ganz von alleine und vermehren sich gerne durch Samen und sogenannten Brutzwiebeln. Dabei verbreiten Sie sich primär durch das ausbilden von Brutzwiebeln. Einige Sorten aber sähen sich auch selber aus. Die Samen anderer Frühlingsblüher werden auch durch Ameisen verbreitet, die die Samen transportieren und auf diese Weise dafür sorgen, dass mancherorts Frühlingsblüher wachse, wo nie zuvor welche gepflanzt worden sind.
Wir wünschen Ihnen jedenfalls beim Pflanzen, der Pflege und ganz besonders natürlich im nächsten Frühling, sehr viel Freude mit Ihren Frühlingsblühern und Blumenzwiebeln.
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