Stecklinge
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Stecklinge werden vor allem im professionellen Pflanzenbau bei Zier- und Nutzpflanzen gemacht
Im Gegensatz zum Steckholz, dass im Herbst bzw. im Frühjahr geschnitten und gesteckt wird, schneidet man Stecklinge zwischen Juli und September. Die meisten Sträucher und Gartenpflanzen unserer Breiten werden in der Zeit im Juli bis Anfang August gesteckt. Aber viele mediterrane oder subtropische Hartlaubgehölze, die man als Kübelpflanzen hält, wie zum Beispiel Lorbeer, werden auch etwas später, ab Mitte August bis September gesteckt.
Wann und wie werden Stecklinge gemacht?
Für alle Arten von Stecklingen wählt man gesunde, kräftige Triebe, die mit Blättern besetzt und noch nicht vollständig verholzt sind, aber auch nicht mehr zu weich oder krautig sind. Der Verholzungsprozess sollte schon eingesetzt haben.
Stecklinge werden vor allem im professionellen Pflanzenbau bei Zier- und Nutzpflanzen gemacht
Stecklinge schneiden
Man unterscheidet zwischen Kopfsteckling und Teilsteckling. Einen Kopfsteckling schneiden Sie aus den obersten 10 bis15 cm eines Triebes. Der Teilsteckling wird aus den darunter liegenden Teilen geschnitten, sofern die Triebe der Pflanze dafür lang genug und nicht schon zu sehr verholzt sind.
Schneiden Sie die Stecklinge immer mit einer scharfen Schere bzw. einem scharfen Messer. Alle unteren Blätter des Stecklings werden entfernt. Bei einigen Arten lassen sich die Blätter einfach abzupfen, bei anderen verursacht dies größere Schäden, so dass es sinnvoller ist die Blätter mit der Schere oder einem scharfen Messer zu entfernen. Am oberen Teil des Stecklings verbleiben nur etwa drei Blätter. Diese Blätter werden eingekürzt. Je nach Anzahl und Größe der Blätter werden diese um die Hälfte oder um zwei Drittel eingekürzt. Das Kürzen der Blätter dient dem Zweck, dass die jungen Stecklinge über die Blätter nicht zu viel Wasser transpirieren und am Ende nicht zu schnell vertrocknen.
Schneiden Sie den Steckling an der Basis etwa einen halben Zentimeter unter dem untersten Knoten ab. Lassen Sie keine langen Stängel unter dem letzten Knoten, da sich im Bereich des Knotens die Wurzeln am besten ausbilden.
Das Stecken der Stecklinge
Die Stecklinge der meisten Gartenpflanzen können Sie problemlos in eine einfache Anzuchterde stecken, wie sie im Handel erhältlich ist. Sie können das untere Triebende der Stecklinge vor dem stecken aber auch in ein Bewurzlungspulver mit Bewurzelungshormonen stecken. Diese Pulver fördern das Wurzelwachstum.
Zum stecken wählen Sie Gefäße, die der Größe des Stecklings und der Art der Pflanze in etwa entspricht. Natürlich sollte die Topfgröße auch nicht zu groß ausfallen. Die Stecklinge sollten den Topf innerhalb der ersten 2 bis 3 Monate soweit durchwurzeln, dass umgetopft werden kann. Vorzugsweise sollten Sie Tontöpfe wählen da diese eine bessere Durchlüftung und Atmung bieten. Werden mehrere Stecklinge in einen größeren Topf gesteckt, so zeigt sich, dass diejenigen Stecklinge, die näher am Außenrand gesteckt sind, besser anwachsen, da sie eine bessere Durchlüftung erfahren.
Die Antwort auf die Frage, wie viele Stecklinge sie in einen Topf stecken, hängt in erster Linie davon ab, um welche Pflanzenart es sich handelt. Wenn Sie Stecklinge von einer Baumart schneiden, die eine einzelne Pflanze oder einen einzelnen geraden Stamm bilden soll, so empfiehlt sich natürlich nur einen Steckling pro Topf zu stecken. Handelt es sich dagegen um eine strauchartige oder mehrtriebige Pflanze, so können Sie natürlich auch drei oder fünf oder sogar mehr Stecklinge in einen Topf stecken
Gießen Sie die Stecklinge nach dem stecken ordentlich an und stellen Sie sie an einen warmen und hellen Standort. Einen sonnigen Standort sollten Sie meiden. Wählen Sie einen hellen Standort mit einer Umgebungstemperatur von 20 bis 25° Celsius.
Ein guter Aufzuchtort für Ihre Stecklinge ist sicherlich der Wintergarten oder ein Gewächshaus. Da nicht jeder ein solches Gewächshaus oder einen Wintergarten besitzt, empfiehlt es sich um die Töpfe herum ein eigenes Treibhausklima zu schaffen. Dieses erreichen Sie dadurch, indem sie über die Töpfe eine einfache Plastiktüte stülpen. Ebenfalls gut funktioniert eine Plastikflasche, deren Boden Sie entfernen und wie ein Miniaturglashaus über den Topf setzen. Im Handel bzw. in Gartencentern oder Baumärkten finden Sie auch kleine Miniaturgewächshäuser, die speziell für die Anzucht gedacht sind.
Eine Freilandstreckung, sowie bei Steckhölzern üblich, empfiehlt sich bei Stecklingen in der Regel nicht. Ausnahmen währen einige robuste Sträucher, die Sie unter Folie ziehen könnten. Aber auch das machen Profis normaler Weise nur unter Glas.
Das Substrat für Stecklinge
Als Substrat für Ihre Stecklinge können Sie die handelsüblichen Anzuchterden verwenden, die es in Baumärkten oder Gartencentern zu kaufen gibt. Diese Anzuchterden können Sie mit Sand oder Bläton mischen, um eine lockere, luftdurchlässige, und wasserabführende Struktur zu erhalten. Denn die Stecklinge brauchen neben der Feuchtigkeit auch Luft im Substrat. Daher sollte es also beides erfüllen. Es sollte auf der einen Seite nicht zu schnell austrocknen, und auf der anderen Seite nicht zu nass sein. Gedüngt werden die jungen Stecklinge frühestens ab dem Zeitpunkt, an dem sich zeigt dass sie angewachsen sind. Sobald sich die ersten Triebe bilden, kann vorsichtig ein wenig gedüngt werden. Nicht aber zuvor.
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