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Planung des Gemüsebeets

Durch gezielte Fruchtfolge und ausgewogene Mischkulturen das ganze Jahr gesundes Gemüse ernten!

Zwischen Januar und März ist die beste Zeit, die Beete für die Bepflanzung in der kommenden Wachstumsperiode zu planen. Diese Seite und die dazugehörigen Unterseiten sollen Ihnen helfen, diese Anbauplanung erfolgreich zu meistern und neben Freude am Gärtnern auch große Ernte-Erträge bescheren, ganz gleich, ob Sie einen großen Garten haben oder nur ein kleines Beet auf dem Balkon. Dabei sind unsere Ausrichtung und die Methoden auf einen biologischen Anbau abgestimmt.

Jeder erfahrene Hobbygärtner oder Profi weiß, dass die Beete nicht irgendwie bepflanzt werden können, sondern dass eine erfolgreiche Bepflanzung mit dem Ziel einer guten Ernte gewissen Regeln unterworfen ist. Nicht nur die Höhe der Pflanzen und ihr Anspruch an den Boden, Licht und Wasser spielen eine Rolle, sondern auch der Nährstoffbedarf, die Kulturdauer und die Verträglichkeit der einzelnen Gemüsearten miteinander. Für all das bedarf es eines Anbau-Plans, und je besser dieser ist, umso größer ist der Erfolg.

Hinzu kommt die Vermeidung von Krankheiten oder Schädlingsbefall durch Pflanzung von Mischkulturen und Fruchtwechsel. Sehen Sie dazu:

Bodenlockerung, Düngung sowie richtige Bepflanzung und Kulturfolge sind die beste Grundlage für einen vorbeugenden biologischen Pflanzenschutz und damit für eine gute Ernte. Die Pflanzen oft in Wechselwirkung gegen Schädlinge.

Beetplanung und Anbauplan nach Nährstoffbedarf

Gemüsearten werden in der Praxis am besten nach ihrem Bedarf an Nährstoffen (in erster Linie Stickstoff) in Starkzehrer, Mittelzehrer und Schwachzehrer unterteilt angepflanzt. Das ist bei der Anbau-Planung und der Bepflanzung der Beete wichtig zu beachten, um bei einem Mischen der Kulturen im Beet die einen nicht zu überfordern, während die anderen unterversorgt sind. Es ist daher sinnvoll, die Beete nur mit Pflanzen einer Gruppe zu bepflanzen und jedes Jahr zu wechseln.

  • Teilen Sie Ihre Beete in vier Gruppen

    Wenn Sie Ihre Beete in vier gleichgroße Bereiche aufteilen, können Sie in der Kulturfolge eine perfekte Rotation schaffen und ideale Ernten erzielen, indem Sie den Ansprüchen aller Pflanzen gerecht werden.

    Beginnen Sie ein Beet zuerst mit den Pflanzen, die einen hohen Nährstoffbedarf haben, den Starkzehrern. Auf diese folgen dann im Folgejahr Mittel-, und dann Schwachzehrer. Im vierten Jahr können Sie ein Beet mit Stickstoffsammlern (Leguminosen) bepflanzen, die den Boden wieder mit Stickstoff anreichern.
    Diese Gemüsearten, zu denen z.B. Erbsen oder Bohnen zählen, benötigen ebenfalls kaum Dünger und sind in der Lage mithilfe von Knöllchenbakterien Stickstoff aus der Luft zu sammeln. Dadurch hinterlassen diese Kulturen ausreichend Stickstoff für die Folge-Kultur des kommenden Jahres im Boden des Beetes, in dem Sie dann wieder mit Starkzehrern beginnen.

    • Es wird nicht immer klappen, dieses System der Kulturfolge genau einzuhalten, aber je näher Sie dran sind, umso bessere Erträge und gesündere Pflanzen können Sie erzielen. Kommt es also einmal vor, dass ein Beet zweimal mit Starkzehrern bepflanzt werden muss, kann man das durch entsprechende Düngemaßnahmen ausgleichen.

      Wichtig ist auch, dass Sie bei der Planung der Beete auch auf die Verträglichkeit bestimmter Gemüse und Kräuter mit anderen Gemüsen und Kräutern achten, da nicht jedes Gemüse jedes andere verträgt. So sind z.B.

    • Eine Tabelle hierzu finden Sie in der
      Verträglichkeitstabelle von Gemüse & Kräuter in Mischkulturen

Starkzehrer, Mittelzehrer und Schwachzehrer

Die Begriffe Starkzehrer, Mittelzehrer und Schwachzehrer beziehen sich vor allem auf den Bedarf an Stickstoff. Starkzehrer entziehen dem Boden relativ viel Stickstoff und müssen daher deutlich stärker gedüngt werden.
Aus diesem Grund ist es daher angebracht, die Gemüsepflanzen nach ihrem Nährstoffbedarf zusammen zu pflanzen, um zu vermeiden, dass die einen unter den anderen leiden, indem sie zu viel oder zu wenig "Futter" bekommen, und das Ertragsziel verfehlen oder krank werden.

Beetplanung für Starkzehrer

Zu den Starkzehrern zählen u.a.

Auberginen, Brokkoli, Gurken, Kartoffeln, Kohl, Kürbis, Lauch, Mais, Melonen, Paprika, Rhabarber, Rosenkohl, Sellerie, Tomaten, Wirsing, Zucchini

Beetvorbereitung

Die Beete für Starkzehrer, also solche, mit einem hohen Bedarf an Nährstoffen, werden schon vor der Bepflanzung mit Kompost, Mist und/oder anderen organischen Düngern vorbereitet.

Beispiel-Pflanzpläne für Starkzehrer

Als Vorkultur oder Nachkultur im Starkzehrerbeet kommen natürlich auch Mittel- und Schwachzehrer infrage, sonst ginge es wohl kaum.

  • Hauptkultur Brokkoli steht von Ende April bis Mitte Juli

    • Vorkultur Kerbel*, Feldsalat* oder Spinat

    • Nachkultur Feldsalat

  • Hauptkultur Rosenkohl (vorgezogen)

    • Vorkultur Kerbel*, Feldsalat*

  • Hauptkultur Frühkartoffeln ab Anfang Mai

    • Vorkultur Kerbel*, Feldsalat*

    • Nachkultur Wirsing

  • Hauptkultur Sellerie, Paprika, Tomaten und Basilikum (alle vorgezogen)

    • Vorkultur Feldsalat*, Spinat oder Kerbel*

  • Hauptkultur Zucchini, Kürbis oder Lauch
    (alle vorgezogen / Lauch tief pflanzen, damit er lange weiße Stangen bildet)

    • zeitgleich abwechselnd gemischt mit Salat, der rausgeerntet wird, sowie die anderen größer werden

    • Vorkultur Salat Feldsalat*, Spinat oder Kerbel*

*Feldsalat als Vorkultur kann auch überwintert sein, so dass er nach und nach weggeerntet wird. Kerbel und Feldsalat können aber auch ab Mitte März ausgesät werden. Je früher je besser, da die Pflanzen mit der Frühlingskälte klarkommen und bei frühzeitiger Aussaat viele Blätter bilden.

Beetplanung für Mittelzehrer

Zu den Mittelzehrern gehören u.a.

Endivien, Fenchel, Knoblauch, Kohlrabi, Mangold, Möhren, Neuseeländer Spinat, Paprika, Porree, Radieschen, Rettich, Rote Bete, Schwarzwurzeln, Spinat, Stangenbohnen, Zwiebeln

Beetvorbereitung

Die Mittelzehrer kommen in das Beet, indem im Jahr davor Starkzehrer standen. Sie wachsen am besten, wenn sie nicht zu stark gedüngt werden, da sie sonst schneller Faulen oder Schädlinge bekommen. Daher erhalten Sie auch nur eine einfache Gabe Kompost oder Hornspäne, nicht aber beides.

  • Hier reichen 10 bis 12 Liter Kompost oder 100 Gramm Hornmehl oder -späne, die vor der Pflanzung in den oberen Boden leicht eingearbeitet werden.

Beispiel-Pflanzpläne für Mittelzehrer

  • Hauptkultur Kohlrabi und Salat

    (Wenn Sie vorgezogenen Pflanzen verwenden und früh ernten, können Sie beides ein zweites Mal auf gleicher Fläche anbauen, indem Sie dort Salat setzen wo vorher Kohlrabi stand und umgekehrt.

    Decken Sie die Pflanzen im April mit Vlies ab, damit ihnen nicht zu kalt wird und sie dann schießen, wenn es wärmer wird.

    • Nachkultur Feldsalat

  • Hauptkultur Rote Beete

    • Nachkultur Feldsalat

  • Hauptkultur Früh-Möhren (3-4 cm Abstand) oder Steckzwiebeln

    • Nachkultur Chinakohl oder Feldsalat

  • Hauptkultur Herbst-Möhren (4-5 cm Abstand) – keine Nachkultur

*Feldsalat als Vorkultur kann auch überwintert sein, so dass er nach und nach weggeerntet wird. Kerbel und Feldsalat können aber auch ab Mitte März ausgesät werden. Je früher je besser, da die Pflanzen mit der Frühlingskälte klarkommen und bei frühzeitiger Aussaat viele Blätter bilden.

Beetplanung für Schwachzehrer

Zu den Schwachzehrern zählen u.a. auch Kräuter und Leguminosen.

Bohnen, Buschbohnen, Erbsen, Erdbeeren, Feldsalat, Kerbel, Kräuter, Kresse, Petersilie, Puffbohnen, Radieschen, Rucola, Salat, Sommer- und Winterportulak, Zuckererbsen

Beetvorbereitung

Die Schwachzehrer kommen mit der halben Gabe Kompost oder Hornspäne aus. Hier reichen 5 bis 7 Liter Kompost oder 50 Gramm Hornspäne, bei der Beetvorbereitung.

Beispiel-Pflanzpläne für Schwachzehrer

  • Hauptkultur Bohnen oder Erbsen

    (zeitgleich abwechselnd mit Schnitt-Salat, der rausgerntet wird, sowie die Erbsen größer werden)

    • Nachkultur Spinat, Feldsalat, Kerbel

  • Hauptkultur Pflück-Salat (vorgezogen) und Radieschen im Wechsel

    • Vorkultur Feldsalat*, Spinat oder Kerbel*

    • Nachkultur Spinat, Feldsalat, Kerbel

  • Hauptkultur Dill

    • Nachkultur Feldsalat oder Kerbel

*Feldsalat als Vorkultur kann auch überwintert sein, so dass er nach und nach weggeerntet wird. Kerbel und Feldsalat können aber auch ab Mitte März ausgesät werden. Je früher je besser, da die Pflanzen mit der Frühlingskälte klarkommen und bei frühzeitiger Aussaat viele Blätter bilden.

Vorkultur, Hauptkultur und Nachkultur

Nutzen Sie die Ihnen zur Verfügung stehenden Flächen optimal aus, indem Sie Vor- und Nachkulturen  planen.

Je nach Beginn und Dauer einer Kultur unterscheidet man beim Gemüse zwischen Vorkultur, Hauptkultur und Nachkultur.
Bei der Planung des Gemüsebeetes ist das insofern wichtig, als das man dadurch die Fläche des Beets optimal ausnutzen kann, eine insgesamt bessere Ernte je Fläche erzielt und zudem immer besser mit frischem Gemüse versorgt ist.

Als Vorkultur eignen sich Pflanzen, deren Kulturperiode früh beginnt und nur von kurzer Dauer ist. So können z.B. auf Spinat, der sehr früh ausgesät werden kann, sehr gut Schnittsalat, Brokkoli, Lauch oder Zucchinis folgen.

Eine Nachkultur kommt nur dann infrage, wenn die Dauer der Hauptkultur nicht zu lang ist. So kann auf Brokkoli oder Schnittsalat noch Feldsalat ausgesät werden.

Im Gemüsekalender können Sie die Zeiten für Aussaat & Ernte nachschlagen, um zu erfahren, bis wann oder ab wann Sie welche Sorten Gemüse aussehen können, und was danach angebaut werden kann.

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